Chronologie: Von Eyademas fragwürdigen Wahlsieg bis zum Abkommen vom Lomé

  21. Juni 1998: Präsidentschaftswahlen unter Beteiligung von sechs Oppositionskandidaten bei reger Wahlbeteiligung. Der Kandidat Gilchrist Olympio (UFC) lag mit deutlichem Vorsprung beim ersten Wahlgang vorne. Er wurde nach Meinung der internationalen Wahlbeobachter mit einer absoluten Mehrheit kreditiert.

23. Juni 1998: Nach Auswertung von ca. 60% der abgegebenen Wahlstimmen wurde die Auszählung vom Militär unterbrochen und die Wahlkommission wurde zum Rücktritt gezwungen. An ihrer Stelle trat der Innen- und Sicherheitsminister. Dieser erklärte den Amtsinhaber Staatschef Eyadema zum Sieger und verhängte ein Demonstrationsverbot.

24. Juni 1998: Die Opposition und unabhängige Wahlbobachter - darunter der EU - sprachen von Wahlbetrug. Ihre Zählungen sahen den Oppositionskandidaten Gilchrist Olympio als Sieger an. Die Opposition forderte eine Wiederholung der Wahlen oder einen zweiten Wahlgang zwischen Eyadema und Olympio. Während Eyadema den ersten Vorschlag abgelehnt hatte, lehnten andere Parteien der Oppositionsparteien den zweiten ab.

16. August 1998: Die Regierung sprach von einem Umsturzversuch aus Ghana. Schwiegersohn vom Staatschef, Außenminister Koffi Panou, legte in einer eiligst einberufenen Pressekonferenz den in Togo vertretenen Diplomaten widersprüchliche Beweise vor, die die Urheberschaft Gilchrist Olympios belegen sollten. Es folgte eine Zeit verstärkter Proteste und Spannungen im Land und mit dem Nachbarstaat Ghana.

19. Juli 1999: Unterzeichnung eines Rahmenabkommens zwischen Regierungs- und Oppositionslager in Lomé (Accord Cadre de Lomé, ACL) unter der Federführung des französischen Staatschefs Jacques Chirac. Die Opposition verzichtete damit auch auf ihre bisherigen oben erwähnten zwei Forderungen. Eyadema versprach, als Gegenleistung das Parlament im März 2000 aufzulösen, neue Wahlen abzuhalten, damit die Opposition im neuen Parlament an der Macht beteiligt ist. Eyadema verpflichtete sich des weiteren, im Einklang mit der Landesverfassung 2003 nicht mehr als Staatspräsident anzutreten.

 
     
 
www.togo-confidentiel.com
 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
 
Ihre Meinung zu diesem Bericht schreiben